Widukinds Wächter

Einen Tag nachdem die Reigegruppe nach Hawen zurück gekehrte, wandert Kendal am späten Vormittag durch den Tempelgarten. Er ist auf der Suche nach Jannik, der hier irgendwo seiner Arbeit nachgehen sollte.

Und tatsächlich, im penibel gepflegten Tempelgarten findet er den blonden, etwas schmächtigen Mann beim Umgraben eines Beetes.

Schon von etwas weiterem grüßt Kendal den Gärtner.
"Rondus zum Gruße! Jannik, ich brauche deinen Rat."
Kendal bleibt am Rand des Beetes stehen.

(OT: Ich gehe mal davon aus, dass Kendal und Jannik sich schon lange kennen und Kendal immer sehr freundlich zu ihm ist. Aus diesem Grund hat der ja geistig zurückgebliebene Jannik einen Narren an Kendal gefressen und mag ihn sehr gern.)

Da er mit dem Rücken zu Kendal steht, hat Jannik ihn nicht kommen sehen. Als er Kendals Stimme hört, lässt er den Spaten, welcher gerade im Boden steckt, los, wirbelt herum und fällt Kendal freudestrahlend um den Hals. Dabei scheint ihn nicht zu interessieren, dass sowohl seine Hände, als auch seine Kleidung von der Gartenarbeit recht schmutzig sind. "Da bist du ja wieder", ruft er.

((Als Kendal noch Geschichten geschrieben hat, hat er Jannik sicher welche vorgetragen, wenn er im Tempel war.))

*Kendal lächelt.*
"Nicht so stürmisch. Ich war doch noch nichtmal zwei Tage weg. Wie sieht es hier aus? Ist alles in Ordnung?"

Jannik zeigt stolz auf das Beet. "Schau, das ist für die Zwiebeln. Das ist bald so weit zum Pflanzen." Dann zieht er Kendal an weiteren umgegrabenen Beeten vorbei: "Salat, Spinat, Knoblauch, ..." Plötzlich hält er abrupt inne. "HALT" Er zerrt Kendal halb zur Seite und bückt sich dann, und rettet einen Regenwurm, auf den Kendal fast getreten ist. Liebevoll setzt er ihn in das frische Beet. "Auf die Regenwürmer musst du aufpassen, ganz vorsichtig sein. Außerdem graben sie auch, so wie ich."

Wie ein Wasserfall plappernd setzt er den Weg vor, bis er Kendal schließlich die Schneeglöckchen und Krokusse zeigt, die am Fuße eines Baumes wachsen, der im Garten steht.

*Kendal hört geduldig zu (wobei er sich sicher nichtmal die Hälfte vom erzählten merkt) und achtet sogar auf Regenwürmer. Bei den Schneeglöckchen angekommen betrachtet er dann viel interessierter den Baum. Als Jannik eine Pause zum Luftholen macht, deutet Kendal schnell auf den Baum.*
"Was ist dies für ein Baum? Der sieht recht kräftig aus."

"Das ist eine Blutbuche. Weißt du, warum die so heißt?" Ohne auf eine Antwort zu warten, plappert er fröhlich weiter. "Weil sie rote Blätter bekommt. Aber die Blätter wachsen erst im Frühling."

*Kendal hört jetzt aufmerksam zu.*
"Hat die hartes Holz? Welcher Baum im Tempelgarten hat das härteste Holz?"

"Das weiß ich!" Er zeigt auf einen großen Baum, der 100 m entfernt steht.
"Die Eiche! Die ist am härtesten hier im Garten."

RONDUS hat geschrieben:Kendal, Kendal! Du wirst doch wohl meinen Baum nicht fällen wollen?

kleiner Scherz am Rande

"Kannst du mir einen Ast absägen, der geignet ist, um daraus einige Pflöcke herzustellen?"

Jannik überlegt und zählt an seinen Fingern irgend etwas ab. "Muss gucken", sagt er und läuft zur Eiche, ohne darauf zu achten, ob Kendal mitkommt. Er legt den Kopf in den Nacken und schaut sich das Astwerk an.

*Kendal folgt Jannik und schaut im gespannt zu.*

"Da hast du Glück. Der Baum treibt noch nicht aus. Da kann ich dir was absägen."